Session 3_2
SESSION 3.2
Innovative Materialien & Neue Technologien
Mit der Innovative Materialien & Neue Technologien-Session zeigen wir, wieviel Praxisbezug Forschung auch für Nachhaltigkeit haben kann.
Markus Stumvoll
Session-Chairman, Rohrdorfer
23. April 14:00 Saal E2

Session 3.2.1

Von der Forschung auf die Baustelle - Entwicklung und Umsetzung eines geklebten Holz-Beton-Verbunddeckensystems

Brosch Florian Universität für Bodenkultur Wien

Holz-Beton-Verbundsysteme (HBV) kombinieren Nachhaltigkeit mit Tragfähigkeit. Statt mechanischer Verbindungsmittel wird eine voll- oder teilflächige Verklebung eingesetzt, die eine gleichmäßigere Spannungsverteilung, höhere Steifigkeit und effizientere Fertigung ermöglicht. Im Rahmen der Forschung wurde das System im Fertigteilwerk produziert, großmaßstäblich getestet und anschließend auf der Baustelle angewendet – insgesamt 195 m² verklebte HBV-Decken. Die Ergebnisse zeigen hohe Leistungsfähigkeit und Praxistauglichkeit, auch bei Sanierungen historischer Gebäude. Ökologische Vorteile ergeben sich durch reduzierten Materialeinsatz und schnelle Montage. Offene Fragen betreffen die Langzeitbeständigkeit der Klebefuge und Bemessungsgrundlagen. Der Beitrag zeigt den Weg von der Idee über Laborversuche bis zur Anwendung – ein Beispiel, wie Forschung und Praxis gemeinsam nachhaltige Bauweisen voranbringen.

23. April 14:20 Saal E2

Session 3.2.2

Additive Fertigung von biegebeanspruchten 3D-gedruckten stabförmigen Bauteilen zur Anwendung im konstruktiven Betonbau - "C3PO"

Vill Markus Hochschule Campus Wien

Das Forschungsprojekt „C3PO – Concrete 3D Printed Objects“ untersucht seit 2022 das Trag- und Verformungsverhalten 3D-gedruckter Betonbauteile. Mithilfe von Industrierobotern und einer eigens entwickelten Mörtelrezeptur werden segmentierte, vorgespannte Querschnitte hergestellt, die Material und CO₂ sparen. Die additive Fertigung ermöglicht komplexe Geometrien ohne aufwändige Schalung. Zudem werden Methoden entwickelt, um BIM-Modelle direkt in Druckpfade zu überführen – für eine durchgängige digitale Prozesskette. Klinkerarme Zemente und optimierte Querschnitte reduzieren zusätzlich den ökologischen Fußabdruck. Erste Tests bestätigen hohe Tragfähigkeit und Robustheit. Das Folgeprojekt „C3PRO“ vertieft die Integration von Bewehrungselementen, um marktfähige, nachhaltige Bauweisen zu schaffen. Gemeinsam zeigen beide Projekte, wie digitale Planung, additive Fertigung und Materialoptimierung Effizienz und Nachhaltigkeit im Betonbau vereinen.

23. April 14:40 Saal E2

Session 3.2.3

CO2-reduzierte Zemente mit kalziniertem Ton

Billes Martin Baustofftechnik GmbH

Hartmaier Michael SPZ Zementwerk Eiberg GmbH & Co KG

Die Zement- und Betonindustrie muss CO₂-Emissionen senken, ohne Leistungsfähigkeit einzubüßen. Kalzinierte Tone bieten hierfür großes Potenzial: Sie können Klinker im Zement ersetzen und den CO₂-Fußabdruck um 10–15 % verringern. Rohrdorfer betreibt seit 2025 eine großtechnische Pilotanlage zur Erforschung dieser Technologie. Kalzinierte Tone zeichnen sich durch hohe Reaktivität aus und erfüllen die Anforderungen an Festigkeit und Dauerhaftigkeit moderner Betone. Untersuchungen zur Karbonatisierung, Chloridmigration sowie Frost- und Tausalzbeständigkeit bestätigen ihre Eignung für mitteleuropäische Bauwerke. Für die Praxis ist eine Anpassung der Betonrezeptur entscheidend, um die Verarbeitbarkeit sicherzustellen. Der Vortrag zeigt: Kalzinierte Tone sind ein Schlüssel zur Dekarbonisierung und eröffnen neue Wege für nachhaltige, leistungsfähige Betone.

23. April 15:00 Saal E2

Session 3.2.4

Die Zukunft der Brückenüberwachung: 6D-Sensoren, GNSS & KI für intelligente Infrastruktursicherheit

Brandl Oliver SuessCo Sensors GmbH

Wie erkennt man Brückenschäden, bevor sie sichtbar werden? Mit patentierten 6D-Magnetfeldsensoren, präzisem GNSS und KI-basiertem Monitoring bietet diese Technologie eine neue Dimension der Zustandsüberwachung. Kabellos, in Echtzeit und mit intelligenten Alarmen liefert sie mikrometergenaue Daten zu Bewegungen und Verformungen von Brückenlagern und Tragwerken – direkt im Dashboard. Das System ist kompakt, effizient und bereits bei ÖBB, DB und Autobahn GmbH im Einsatz – ein praxisnaher Schritt in Richtung smarter, resilienter Infrastrukturüberwachung.

23. April 15:20 Saal E2

Session 3.2.5

Zwangskarbonatisierung rezyklierter Gesteinskörnung: Potential und Auswirkungen

Hron Johannes Universität für Bodenkultur Wien

Der Einsatz rezyklierter Gesteinskörnung im Beton gewinnt an Bedeutung, besonders im öffentlichen Bau. Zwar werden Ressourcen geschont, die CO₂-Bilanz verbessert sich jedoch nur, wenn Transportwege entfallen und Recyclingmaterial lokal wiederverwendet wird. Ein innovativer Ansatz ist die Zwangskarbonatisierung rezyklierter Gesteinskörnung, bei der CO₂ gezielt gebunden wird. Im öbv-Projekt „Upcycling & CO₂-Storage“ wurden Potenziale von 5–40 kg CO₂ pro Tonne Körnung ermittelt. Neben der CO₂-Speicherung verbessert der Prozess auch Materialeigenschaften: Die Rohdichte steigt, die Wasseraufnahme sinkt um bis zu 25 %, was den Bedarf an Fließmitteln reduziert und die Frischbetoneigenschaften stabilisiert – selbst bei hohen Substitutionsraten. Erste Ergebnisse von Untersuchungen zur Dauerhaftigkeit zeigen vielversprechende Ergebnisse. Damit kann eine Zwangskarbonatisierung durch CO2-Reduktion und Qualitätssteigerung im Recyclingbeton einen doppelten Nutzen bieten.

DONNERSTAG, 23. April:

Saal E 1

Saal E 2

Ausstellung

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Mittag
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AUSSTELLUNG
08:00 – 09:00
09:00 – 10:30
10:30 – 11:15
11:15 – 13:00
13:00 – 14:00
14:00 – 15:45
16:15 – 18:00
19:00 – 22:00
15:45 – 16:15
FREITAG, 24. April:

Saal E 1

Saal E 2

Ausstellung

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09:00 – 10:45
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